Eine Stadt führt Krieg gegen ihre Bürger

 

Martialisches Auftreten der Ämter und doppeltes Spiel der politisch Verantwortlichen auf dem Rücken von…Kleingärtnern,

…jep…einfach nur Kleingärtnern, keine Zuhälter, keine Menschenhändler, keine Schwer- und Kapitalverbrecher, sondern Menschen die Blumen und Gemüse anpflanzen

Kiel hat jegliche Verhältnismäßigkeiten verloren, das Drama geht jetzt seit über vier Jahren so.

Es begann damit, das mittels unlauterem Druck ein Kreisverband in die Mangel genommen wurde ein neues Vertragswerk zu unterschreiben. Unlauterer Druck besagt hier, das man derzeit stadtverwaltungsseitig über Unregelmäßigkeiten im damaligen Vorstand dieses Kreisverbandes unterrichtet war, und diese Situaton dazu benutzte, ein neues, für die Kleingärtner komplett einzig nachteiliges Vertragswerk “an den Mann ” zu bringen, wohlgemerkt, ohne Not. Der alte Vertrag war durchaus noch tauglich.

Der neue…nun ja, brachte soviel Neues nicht mit, ausser das den Kleingärtnern darin sämtliche Rechte herausgestrichen wurden, dafür aber recht abstrakt anmutende Pflichten aufgebürdet wurden, wie die Pflege von Grünanlagen der Stadt, mit denen die Vereine absolut nichts zu tun haben, die Zuordnung von Flächen nebst Pachtberechnung für selbige, mit denen die Kleingärtner ebenso absolut nichts zu tun haben ( z.b. Der Parkplatz eines städtischen Friedhofes, diverse Knicks, öffentliche Wanderwege, öffentliche Parkplätze ect)

Was folgte war jahrelanger Streit zwischen den Vereinen, dem Kreisverband und der Stadt um diesen Vertrag..über den zudem später publik wurde, das der Unterzeichnende des KV das Vertragswerk zum Zeitpunkt der Unterzeichnung noch nicht mal gänzlich gesehen hatte, geschweige denn sich juristische Beratung vor Unterschrift eingeholt hätte.

Parallel dazu wurde von der Stadt Kiel ein “Kleingartenentwicklungskonzept ” in Auftrag gegeben. Ein renomiertes Landschaftsgärtner-Unternehmen aus Lübeck und ein Kommunikations- und Moderations-Unternehmen aus Rostock ( das sind die die mittels gezielter Manipulationstechniken Menschen Dinge “verkaufen”, Jobs in diesem Bereich bekommt man üblicher Weise in der Werbung oder bei Politikern im Publik-Relation-Bereich…schimpft sich auch “Meinungsbildung”) wurden dazu eingekauft. Das solche Dienstleister so einen Job nicht zum Mindestlohn machen dürfte klar sein…das Ergebnis ihrer Arbeit ist schlapp 400 Seiten stark und kann hier    bewundert werden.

In dieser Zeit wurde von einigen Pächtern unabhängig voneinander berichtet, das Luftaufnahmen der Kleingartengebiete angefertigt wurden. Zu diesem Zweck wurden anscheinend Hubschrauber eingesetzt, die eine geraume Zeit regelmäßig und im Tiefflug teilweise auch nachts  über den Kleingärten kreisten.

Kontrollen in den Kleingartengebieten wurden massiv verschärft, und betrafen auch Eigentumsgärten. Hier wurde widerholt mit rechtlich unsauberen Mitteln, unbefugtem Betreten und nötigendem, bewußt Angst-machendem, drohendem Gebahren von Seiten der Ämter aufgetreten.

Bei nicht-vernetzten Betroffenen ging diese Strategie teilweise auf. Andere wehrten sich mit Anwälten.

Ich frage mich langsam , wozu das Ganze? Ist man wirklich zu beschränkt, etwas ohne Gewalt umzusetzen…mittels Anreizen, Aufklärung, im Miteinander…oder ist genau das nicht gewollt, und es geht um gezieltes Mobbing von Seiten der Stadtobersten gegen die eigenen Bürger?

Dieses Kleingartenentwicklungskonzept ist nicht wirklich schlecht, würde man es umsetzen in dem Sinne, wie es dort konzeptualisiert wurde.

Ansätze zu funktionierendem und zukunftsorientiertem Kleingartenwesen sind dort sinnvoll ausgearbeitet und in Bezug gesetzt zu historischer Entwicklung und Würdigung der Kieler Kleinärtengeschichte.

Altes weiterentwickeln und für Neues öffnen ist nichts Schlechtes, und in der (gewollten…siehe Konzept) Beteiligung aller Betroffenen liegt die Chance auf gute Akzeptanz und nachhaltiges Gelingen. Macht es da wirklich Sinn, gewachsene Strukturen zu zerschlagen und damit langfristig Beziehung zu den Betroffenen und Kommunikationsmöglichkeiten nachhaltig zu schädigen und zu zerstören?

Jüngste Eskalationsstufe ist dieses Schreiben, welches wohl an die Vorstände der Vereine gesandt wurde. Das sich die Kleingärtner als Gruppe bei solchem Gebahren bedroht fühlen ist wohl kein Wunder. Da geht es nicht mehr darum, einzelne schwarze Schafe in ihre Schranken zu weisen, sondern einzig darum, eine große Gruppe zu kriminalisieren und weiter ihrer Rechte zu berauben.

Das das so viel beworbene Kleingartenentwicklungskonzept so zur Farce mutiert ist scheints bei den politisch Verantwortlichen noch niemandem aufgefallen. Eine Stadt, die weiter auf ein gutes Kleingartenwesen Wert legt, sollte doch, anstatt zu solchen Drohkulissen zu greifen in der Lage sein, eine vernünfige “Kundenbindung” mittels Anreizen zu etablieren.

Hierin liegt so viel Potenzial brach.  Sowohl was eine zeitgemäße Ausrichtung der Kleingartenverordnungen an die Bedürfnisse der Pächter von heute angeht ( wie u.a. auch im Konzept benannte Stromanschlüsse …zum Thema Strom auch hier spannend nachzulesen im letzten Tei des Artikels ) als auch was Mitgestaltung und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen der Stadt angeht. Nur so wird eine Stadt zur Stadt der Bürger die in ihr wohnen…nicht über Gewalt, politische Mauscheleien, Druck und Desinformation.

Und nur solche Bürger, die sich von den sie Regierenden nicht bedroht und verfolgt fühlen identifizieren sich mit ihrer Stadt und sind bereit diese und das Leben in ihr mit zu gestalten …für kommende Generationen. (im Gedenken an die jüngst erfolgte Wahl ist das was hier passiert auch spannend)

Keine Macht ist stark genug um von Dauer zu sein, wenn sie unter Furcht wirkt ( Marcus Tullius Cicero )

Ein Gedanke zu „Eine Stadt führt Krieg gegen ihre Bürger“

Kommentare sind geschlossen.