Alle Jahre wieder im Februar beginnt die Qual der Wahl für den ambitionierten Hobbygärtner bei der Auswahl des Saatgutes für die kommende Saison.
Persönliche Vorlieben, aber auch Experimentierfreude und Interesse an nachhaltiger Gartenwirtschaft sind oft entscheidend für die Auswahl. Es gibt viele Gründe, nicht mehr oder nicht ausschließlich auf Saatgut aus dem Supermarkt oder vom Baumarkt um die Ecke zurückgreifen zu wollen.
- Die Auswahl in den Supermärkten ist begrenzt, vor allem alte Sorten sucht man meist vergeblich
- oft werden nur Hybridsorten angeboten, Nachzucht des eigenen Saatgutes ist dabei unmöglich
Hybridsorten, fast jeder hat das Wort schon mal gehört…nur was ist das eigentlich? Gemeint sind die Samentütchen, die mit dem Zusatz F1 gekennzeichnet sind.
Im Gegensatz zu samenfestem Saatgut sind diese Sorten nicht nachbaufähig. Zum ziehen von eigenem Saatgut haben wir kürzlich hier geschrieben.
Kommt dem Gärtner also zu Ende der Saison evtl spontan die Idee, von der superleckeren Gurke, der wunderschönen Sonnenblume oder dem zarten Salat Samen nehmen zu wollen, um im nächsten Jahr diesen Genuß noch einmal zu erleben…wird das nix 🙁 , denn diese Sorten sind nicht nachbaufähig.
Im nächsten Jahr wird der ambitionierte Gärtner also im Supermarkt wieder nach dem selben Saatgut Ausschau halten müssen, welches dort zu immer höheren Preisen bei gleichzeitig geringerer Menge in den Tütchen angeboten wird. Und wenn der Gärtner richtig Pech hat, gibt es seine heißgeliebte Sorte plötzlich gar nicht mehr.
Im Gegensatz zu en F1-Hybriden werden samenfeste Sorten über Jahre auf bestimmte Eigenschaften gezüchtet. Dies geschieht durch Selektion und Kreuzung.
Eigenschaften wie Form, Farbe, Geschmack, aber auch Resistenzen, Ansprüche an den Standort ect sind die Kriterien ie bei der Sortenzucht wesentlich sind, und im Ergebnis Pflanzen entsteen assen, deren Eigenschaften über Generationen stabil bleiben. Dies nennt man samenfest, sortenrein und nach aufähig.
Was nun sind Hybriden,und wie entstehen sie?
Jan vom Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie erklärt den Heterosis-Effekt
Da wir ja nun aber keine Bauern sind, deren wirtschaftliche Grundlage von immer maximalen Erträgen, stereotypen Arteigenschaften wie Form und Farbe und vermeintlich exakt berechenbaren Ausfallquoten abhängt gibt es immer mehr Gärtner die der wissenschaftlichen Hexenküche um endlose Optimierbarkeit immer weniger vertrauen und zudem auch nicht mehr bereit sind ein deutliches Mehr an Geld dafür auszugeben .
Sattdessen wird seit einigen Jahren ein Trend zurück zu alten Zuchtmethoden und Unabhängigkeit von großen, börsendotierten Saatgutherstellern erkennbar.
Durch das große F1-Angebot werden traditionelle samenfeste Sorten verdrängt. Dabei geht ein großer Reichtum an Züchtungsarbeit und genetischer Ressourcen verloren. Für die Vielfalt auf unseren Gartenbeeten sind samenfeste Sorten die bessere Wahl.
darum möchte ich euch zur weiteren Recherche einen tollen Artikel von anstattdessen ans Herz legen
39 Bezugsadressen für samenfestes Saatgut
Ich wünsch euch eine erfolgreiche Gartensaison